10 Fakten, die ihr schon immer über Spargel wissen wolltet

Landwirtschaftlicher Informationsdienst Flickr CC-by-sa

Quelle: Landwirtschaftlicher Informationsdienst Flickr CC-by-sa

Was hat Rambo mit Spargel zu tun? Wer zum Teufel kann 103.000 Tonnen Spargel verputzen? Und warum ist Spargel für die Wissenschaft noch immer ein Rätsel? Zehn lustige, kuriose und wissenswerte Fakten rund um das Gemüse machen euch zum Klugscheißer beim nächsten Spargelessen bei Freunden oder Mama.

1. Das Rambo-Gemüse:

Rapsody, Ravel oder Rambo – so heißen einige der Spargelsorten, die in Deutschland angebaut werden. Und zumindest der Name Rambo ist Programm: Die Stangen dieser Sorte sind besonders dick und die Pflanzen robust. Hannibal kann da nicht ganz mithalten: Die Sorte bringt nur mitteldicke Stangen hervor.

2. Spargel aus Ficksburg:

Spargel wird bei Weitem nicht nur in Deutschland angebaut: Er ist auch von Frankreich über Spanien, Österreich bis hin zu Taiwan und Peru zu Hause. Und nicht zuletzt in Südafrika: Das wichtigste Spargelanbaugebiet dort ist der Ort Ficksburg.

3. Spargel-Superlative:

Wild Tofu Flickr CC-by

Quelle: Wild Tofu Flickr CC-by

Deutschland ist ein echtes Spargelschwergewicht. Die Stangen waren im vergangenen Jahr das Gemüse mit der größten Anbaufläche in der Bundesrepublik. Die erstaunlichen Spargelzahlen im Überblick:

  • Auf rund 24.000 Hektar wurde im vergangenen Jahr Spargel angebaut.
  • Das entspricht 20 Prozent der gesamten deutschen Freilandanbaufläche für Gemüse.
  • Insgesamt ernteten die deutschen Spargelbauern letztes Jahr rund 103.000 Tonnen Spargel.
  • Rund 1,5 Kilogramm Spargel isst jeder Deutsche pro Jahr.

4. Grün-weiß-lila

Spargel gibt es in drei Farben: Grün, weiß und violett.

In Deutschland am bekanntesten und beliebtesten ist der weiße Spargel. Er bleibt weiß, weil die Bauern ihn ernten, bevor er aus der Erde heraus schaut. Dadurch schmeckt er besonders mild. Man muss ihn aber, bis auf die Spitze komplett schälen.

Weniger bekannt und verbreitet ist der violette Spargel. Violett ist dabei leicht übertrieben. Er schimmert nämlich nur leicht lila, weil er geerntet wird, wenn die Spitzen bereits aus dem Boden ragen. Durch das Sonnenlicht entsteht im Spargel der natürliche Farbstoff Anthocyan, der für die Färbung verantwortlich ist.

Immer beliebter wird der grüne Spargel, der weitgehend oberhalb der Erde wächst. Er ist dem wilden, ursprünglichen Spargel ähnlicher als die anderen beiden Sorten und schmeckt würziger. Die Haut der Grünspargel-Sorten ist feiner, man braucht die Stangen daher nur am unteren Drittel schälen.

5. Spargel treibt die Wissenschaft an ihre Grenzen

Martin Abegglen Flickr CC-by-sa

Quelle: Martin Abegglen Flickr CC-by-sa

Habt ihr euch schon mal gewundert, warum euer Urin nach dem Spargelessen so komisch riecht? Egal, ob ihr jetzt mit ‚ja‘ oder ’nein‘ antwortet, beides ist normal. Denn in der Tat empfinden manche Menschen diesen seltsamen Geruch – jedoch nicht alle. Warum die Menschen unterschiedlich darauf reagieren, konnten Wissenschaftler bisher nicht abschließend klären. Vermutlich entsteht der Geruch durch die Asparaginsäure im Spargel. Sie wird von einem Enzym in unserem Körper zersetzt – und die chemischen Verbindungen, die dabei entstehen, riechen streng.

Gänzlich ungeklärt ist aber, warum manche Menschen den Gestank wahrnehmen und andere nicht: Es gibt zwei Theorien: 1) Einige Menschen können den Geruch schlicht nicht riechen, weil ihnen in der Nase der entsprechende Rezeptor fehlt. Oder 2) einige Menschen haben das Enzym, das die Asparaginsäure zersetzt, nicht. Also produzieren sie gar keinen müffelnden Urin – und riechen ihn deshalb selbstverständlich nicht. Für beide Theorien gibt es Studien, die sie beweisen sollen. Aber welche nun wirklich stimmen, weiß niemand. So viel zur Wissenschaft ….

6. Und schon wieder Urin:

Spargel wirkt wegen der Asparaginsäure und des Kaliums (210 Milligramm pro 100 Gramm) harntreibend. Er wirkt also entschlackend und hilft besonders bei Erkrankungen von Blase und Nieren – zum Beispiel bei einer Blasenentzündung.

7. Dünn wie eine Spargelstange:

Spargel macht definitiv schlank. Denn das Gemüse besteht zu gut 90 Prozent aus Wasser und hat pro 100 Gramm gerade mal 20 Kilokalorien.

8. Das Spargel-ABC

Reisen aus Leidenschaft Flickr CC-by-sa

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Klar ist Spargel auch sehr gesund. Eine Portion deckt bereits große Teile des Tagesbedarfs an Vitamin A, B (1,2 und 6), C und E. Eine mittlere Portion von 300 Gramm Spargel enthält:

  • 0,3 mg Vitamin A (1/3 des Tagesbedarfs)
  • 0,33 mg Vitamin B1 (1/3 des Tagesbedarfs)
  • 0,36 mg Vitamin B2 (1/2 bis 1/4 des Tagesbedarfs)
  • 1,8 mg Vitamin B6 (>100 % des Tagesbedarfs)
  • 60 mg Vitamin C (2/3 des Tagesbedarfs)
  • 7,5 mg Vitamin E (>1/2 des Tagesbedarfs)

9. So überbrückt ihr die Spargel-Dürre:

Traurig, aber nach dem 24. Juni gibt es traditionell keinen Spargel mehr. Damit stellen die Bauern sicher, dass der Boden genug Zeit hat, sich bis zur nächsten Ernte zu regenerieren, und diese genauso üppig wie in diesem Jahr ausfällt. Wer auch im restlichen Jahr noch Spargel schlemmen möchte, kann die Stangen einfrieren. Dafür schält ihr sie, kocht sie aber nicht, bevor ihr sie ins Tiefkühlfach legt. Wenn ihr den Spargel dann wieder herausholt, müsst ihr ihn sofort ins kochende Wasser geben; er sollte vorher nicht auftauen.

10. Die perfekte Spargel-Pasta

Spargel, egal ob grün oder weiß, passt hervorragend zu Nudeln, am besten in Sahne- oder Weißweinsoße. Eines meiner Lieblingsrezepte sind die Spirelli mit Spargel und Schinken. Auch lecker: Wildes Spargel-Puten-Geschnetzel mit Kartoffeln und Gratinierter Spargel mit Schafskäse.

Quellen: spargelsorten.de, biologie-seite.de, Statistisches Bundesamt, Tagesspiegel, spargelseiten.de, spargelzucht.de

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